Schon wieder klaut Frauli meine Zeit
Jetzt hat Frauli so viel über ihre Arbeit geschrieben, dass kaum Platz für meinen Beitrag bleibt. An der Stelle appelliere ich an Ihr Mitleid, gerne auch in Form von Hundekeksen, wuff.

Nicht nur, dass sie mehr Zeit mit ihrer Arbeit als mit mir verbringt. Nun muss ich mich auch noch in diesem Punkt fügen! Es hieß: "Grace, der Newsletter ist eh schon so lang. Fasse Dich bitte kurz!"

...... na gut, ich bin ja ein gehorsamer Hund.
Zu Beginn des Jahres, als noch viel von dieser weißen flockigen Decke draußen herumlag, in der ich so toll graben und stöbern konnte (Schnee sagen die Menschen dazu), ist mein Frauli ewig hinter dem eckigen Fernseher gesessen. "Komm, wir gehen arbeiten", sagte sie jeden Tag und hat in die Knöpfe auf dem Tisch reingeklopft und dauernd telefoniert.

Ich weiß nämlich was das ist, das Telefonieren: das ist die Zeit, in der sie nicht merkt, wenn ich Unfug anstelle. Anstatt, dass sie mit mir zum Spielen nach draußen gegangen wäre, plante sie bereits mit ihren österreichischen Fachkolleginnen den Texttreff-Event mit deutschen Textinen im Herbst.

Eigentlich sind diese sogenannten Textinen ja ganz nett. Ich kenne sie von den monatlichen Treffen in Wien. Mein Frauli erzählte mir, dass nun erstmals ein großes Treffen in Wien stattfinden würde und sie sich darauf freue. Naja, so ein Beschnuppern der deutschen Kolleginnen vom Frauli hätte auch seinen Reiz. Oder ist Deutschland etwas zum Essen? Ich bin mal gespannt, was da für mich abfällt.
 
Endlich, vor ein paar Wochen hat unser gemeinsames GH-Training wieder begonnen. Frauli musste viel von der feinen Kommunikationstechnik ihrer Körpersprache auffrischen. Denn die benötige ich, um die Übungen mit ihr auch präzise ausführen zu können. Wichtig ist das spätestens dann, wenn wir an einem Turnier teilnehmen und meine Streber-Freunde, die Labrador Retriever, die Malinois und Border Collies wieder besser sein wollen als ich.

Und da Frauli unsere Teilnahme an einigen GH1-Turnieren geplant hat, heißt es üben, üben, üben. Hinter vorgehaltener Pfote: Viele der Übungen könnte ich ja alleine ausführen, denn ich weiß ja wie’s geht. Aber bei diesem Spiel will ein Richter sehen, dass mein Frauli teamfähig ist und uns die gemeinsame Arbeit Spaß macht.
 
Daher nehme ich mein Frauli mit zum Training. Die Samstagvormittage am Hundeplatz gehören nämlich mir ganz alleine. Da stehe ich im Mittelpunkt, wuff! Und ganz im Geheimen: Jetzt habe ich mir einfach meine Zeilen genommen.